Seit seiner Jugend hat Rudi Cooijmans viele Bootsmodelle gebaut (siehe auch „Oude Klomp“).

Dann – in den 1980er Jahren –  baute er hauptsächlich grönländische Kajaks, um damit selbst auf´s Wasser zu gehen.

Später, in den 1990er Jahren, entstanden fast nur noch Baidarkas unter seinen Händen, denn diese waren wesentlich leistungsfähiger und besser geeignet, um damit bei Schlechtwetter auf offener See paddeln zu können. 

Das Interesse an diesen ausgereiften Konstruktionen und an deren völkerkundlichem Hintergrund wuchs stetig weiter.

Um einen Überblick über die Kajaks der nördlichen Regionen und eine Vergleichsmöglichkeiten zwischen diesen zu erhalten, war der Bau von exakten Reproduktionen im handlichen Maßstab 1:4 unumgänglich. Dieser Maßstab zeigt sich als recht günstig, was die Dimensionierung der Materialstärken im Modell betrifft: Viele Holzleisten sind in passenden Abmessungen im Modellbaubedarf erhältlich.

Im Jahre 1996 fertigte Rudi sein erstes Modell-Gerippe eines südwestgrönländischen Kajaks vom Typ „Kap Farvel“ an. Hier sieht man bereits die hohe Qualität dieser Modelle: Kein Stückchen Holz, keine Rippe, keine Bindung wurde weggelassen, selbst die kleinen Wicklungen entsprechen vollkommen dem Original! Auch sind z.B. die fertigen Baidarka-Modelle ebenso flexibel wie ihre Vorbilder. Die Vorgehensweise beim Bau der Modelle entspricht exakt der Art und Weise, wie die Vorbilder gebaut wurden bzw. werden. Dementsprechend benötigt der Bau solch eines Modells annähernd dieselbe Zeit wie dessen großes Vorbild.

Rudi baut seine kleinen Kajaks entweder als unbespanntes Modellgerüst, das sehr anschaulich die bautechnischen Details veranschaulicht oder als mit Lederhaut bespanntes – und quasi „einsatzbereites“ – Kajakmodell. Als Bespannung dient eine nur wenige Zehntelmillimeter dünne Lederhaut.

Wenn es einmal ganz umfangreich sein soll, baut Rudi alle dazugehörigen Jagdwaffen, wie z.B. Harpunen, Vogelspeere und sogar die nützlichen Eisschaber im passenden Maßstab mit dazu. Diese Miniaturen sind ebenso detailgetreu gefertigt wie funktionsfähig! Ein ebensolches Highlight sind die in Tierform angefertigten Auftriebskörper bzw. Schwimmblasen, damit weder Harpune noch Beute auf rauher See untergehen: Diese verfügen über entsprechend detailgetreu gefertigte Verschlußpfropfen, über die man diese Auftriebskörper aufblasen könnte, wenn man nur den hierfür maßstäblich verkleinerten Mund hätte...

Alle Modelle samt Zubehör fertigt Rudi ausschließlich in Museumsqualität. Nicht nur viel Fingerspitzengefühl, sondern auch ein umfassendes Wissen um diese Bootskonstruktionen sind erforderlich, um diese kleinen Meisterwerke anzufertigen.

Die unten stehende Bilder geben einen kleinen Einblick in die faszinierende Welt der Kajakmodelle der Arktis.


Wer über mehr diese großartigen Kajak- und Baidarka-Modelle erfahren möchte, kann Rudi Cooijmans direkt kontaktieren unter: ruco.kayak@kielnet.de


(In Kürze wird hier ein Teil der Kajak-Sammlung von Rudi Cooijmans zu sehen sein.)


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Die Kajaks der Arktis im Maßstab 1:4

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Verzapftes und verbundenes Querholz.

Ein „einsatzbereites“ Kajakmodell (Kangamiut).

Zusammenziehen der beiden Dollborde mit Hilfe von zwei „Spanischen Winden“.

Eine Augenweide!

Jede einzelne Sente ist zu Gunsten der Boots-Beweglichkeit wie im Original mehrfach geteilt und gebunden. Eine Sente ist hier 3mm stark! (oben)!

Feinste Detailarbeit: Zahnstocherspitzen als Dübel (rechts).

Größenvergleich: Die Nylon-Aufhängeschnur mißt 0,8 mm im Durchmesser (unten).

Das detailreiches Zubehör benötigt etwa dieselbe Zeit wie der Bau eines kompletten Gerippes.

Blick ins Innere einer Baidarka en miniature (Akun-Typ).

Fast fertiges Gerippe eines Baidarka-Modelles nach den Aufzeichnungen von James Shields (1798).

Ein Süllrand entsteht.

Einbau des Süllrandes in ein Baidarka-Modell.

Feinste Stiche in dünnstem Leder sind für einen passgenauen Maßanzug erforderlich.

Ein voll ausgestattetes Jagdboot (Kangamiut-Typ).

Das Kangamiut-Kajak mit „Innenbeleuchtung“: Die Haut ist wie beim Original durchscheinend!